Beim Erwachen von etwas Neuem verliert man manchmal aus den Augen, wer man zuvor war.
Wenn Neues in mir aufblüht, überstrahlt es für einen Moment die Konturen des Davor. Die Forsythien wachsen wie Sprache ohne Worte: Sie verhüllen das Gesicht, doch geben dem Atem einen anderen Namen. Zwischen Himmel und Haut verhandelt das Bild die leise Verschiebung der Identität. Die Bereitschaft, alte Formen abzustreifen, um eine hellere Version von sich selbst zu werden.
Verblassen ist hier kein Verlust, sondern Übergang: ein Frühling, der durch mich hindurchgeht.
Medium: Fotografie, Digital Media
Künstlerin: Cornelia Gillmann
4. August 2023